Schlosskapelle

Die verborgenen Schätze der Pfarreien des Tals werden nun bei dieser Ausstellung in den Mauern der Schlosskapelle ans Tageslicht gebracht. Erhalten Sie anhand dieser symbolträchtigen Objekte einen Einblick in die Geschichte des religiösen Lebens in den Alpen...

Die Außenwand der Kapelle bietet außerdem eine kleine Zeitreise mit einer Fotoausstellung über die Hotelwerbung im Tal von 1860 bis 1960...

Ausstellung in der Kapelle des Schlosses
Sakrale Kunst und Schätze der Pfarreien des Val d'Anniviers vom 14. bis 19. Jahrhundert.

Nachdem Jean-Louis Claude de Zinal eine Bestandsaufnahme der Kultgegenstände der Pfarreien von Anniviers vorgenommen hatte, stellte er fest, dass jede Pfarrei heilige Gegenstände besaß, wahre Schätze, die vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen waren und von denen einige den Menschen in Anniviers völlig unbekannt waren. Daher ist das Projekt, diese symbolträchtigen Gegenstände in der Kapelle "Notre-Dame-de-Compassion" in Vissoie auszustellen, eine große Chance, die einen historischen Aspekt des religiösen Lebens in den Alpen enthüllt.

Außenwand der Schlosskapelle
Fotoausstellung: Ein Jahrhundert der Hotelwerbung im Val d'Anniviers (1860-1960)

In diesem aufstrebenden 19. Jahrhundert reist ganz Europa an, um den Sonnenaufgang über den Alpen zu erleben. An den Ufern der Seen und auf den Aussichtsplattformen entstehen Hotels und Paläste. Eine neue Ära brach an, die Ära des Urlaubs, in der das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden wurde.
Im Jahr 1863 organisierte der Engländer Thomas Cook eine erste Gruppenreise in die Schweiz. Die Einführung der Eisenbahn trug in diesem Zusammenhang dazu bei, die Alpen für Touristen weitgehend zu öffnen. Von nun an war das Reisen nicht mehr das Privileg einiger weniger Wohlhabender, sondern wurde zum Freizeitvergnügen einer viel breiteren Gesellschaftsschicht: Bildungsbürgertum, Finanziers, Industrielle, Berufsoffiziere, Professoren, Beamte, Politiker etc.

Das Val d'Anniviers, eine Region, die Mitte des 19. Jahrhunderts noch sehr isoliert war, entging diesem Phänomen nicht. Einige Einwohner begreifen sehr schnell, wo ihr Interesse liegt. Zunächst begnügten sich in Zinal und Luc zwei Bergführer damit, in ihrem Haus einige Zimmer einzurichten, bevor sie es in ein Gasthaus umwandelten. Mit dem Anstieg der Besucherzahlen entstehen in Zinal, St-Luc, Vissoie, Chandolin, Grimentz und Ayer sehr bald Hotels, denn die Reisenden müssen anständig in ebenso komfortablen wie angenehmen Einrichtungen untergebracht werden können.