Stadel sind kleine Holzbauten, in denen früher neben der Getreideernte hauptsächlich Heu gelagert wurde. Um die Ernte vor Nagern und Feuchtigkeit zu schützen, wurden sie auf Holzpfählen aufgebockt. Umgeben von Wiesen, fügen sich die eleganten Holzbauten harmonisch in die Landschaft ein. Die Steildächer boten optimalen Schutz vor Niederschlag und üppigen Schneefällen im Winter.
Die traditionellen Alphütten wurden von den Bauernfamilien ausschliesslich in der warmen Jahreszeit bewohnt. Die Holz- und Steinbauten spiegeln die Schlichtheit und hohe Funktionalität der alpinen Architektur wider. Durch die höhere Lage boten sich dem Vieh auf den Maiensässen saftigere Bergwiesen. Die einstigen bäuerlichen Sommerwohnsitze bezeugen die harte Arbeit, die Walliser Bauern einst leisten mussten.
Die Speicher runden das urtümliche architektonische Dreigestirn des Val d’Anniviers ab. Sie dienten den Bauernfamilien als Lager und wurden zum Schutz vor Schädlingen auf Holzpfählen aufgebockt. Ausserdem konnte so die Luft optimal zirkulieren. In den Speichern wurden neben Lebensmitteln auch landwirtschaftliche Werkzeuge und andere materielle Güter der Bauernfamilien gelagert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stadel, Alphütten und Speicher weit mehr als nur Gebäude aus Holz und Stein sind. Sie sind die Wächter der Vergangenheit, die Zeugen des früheren Lebens in unseren Bergen. Sie sind auch eine starke Erinnerung daran, wie wichtig es ist, unsere kulturellen Traditionen und unsere Umwelt zu bewahren, damit auch zukünftige Generationen die Schönheit und Geschichte unserer schönen Region weiterhin genießen können.